Kitodo.Presentation wird kontinuierlich aktualisiert und um neue Funktionen erweitert. Die aktuelle Version 3.0.0 bietet die folgenden Features:
Kitodo.Presentation ist eine Webanwendung und basiert ausschließlich auf modernen Browser-Technologien wie HTML5, Javascript und WebGL. NutzerInnen können deshalb alle Funktionen von Kitodo.Presentation nutzen, ohne zusätzliche Software installieren zu müssen.
Die verwendeten Web-Technologien werden von allen modernen Browsern unterstützt, darunter Internet Explorer (ab Version 11), Edge, Firefox, Chrome, Safari, Opera und die meisten mobilen Browser. Kitodo.Presentation unterstützt auch die Bedienung durch Touch-Eingaben.
Kitodo.Presentation kann mit jedem beliebigen Betriebssystem verwendet werden. Alle für den Betrieb nötigen Infrastrukturkomponenten wie Datenbank und Suchmaschine sind ebenfalls quelloffen und systemunabhängig.
Als PHP7-Anwendung kann Kitodo.Presentation sowohl auf Linux- als auch auf Windows-Servern betrieben werden. Dies gilt auch für alle benötigten Infrastrukturkomponenten wie TYPO3, Apache Solr und MySQL/MariaDB.
Kitodo.Presentation unterstützt eine verteilte Infrastruktur und kann Digitalisate aus verschiedenen Quellen in einer gemeinsamen Oberfläche zusammenführen. Ein prominentes Beispiel einer solchen Installation ist der DFG-Viewer, der zwar zentral von der SLUB Dresden betrieben wird, aber Digitalisate aus beliebigen Einrichtungen präsentieren kann, solange diese die DFG-Formatvorgaben erfüllen.
Suchindex (Apache Solr), Datenbank (MySQL/MariaDB) und Speichersystem für die zu präsentierenden Digitalisate können auf unabhängigen Servern betrieben werden. Die Kommunikation zwischen diesen Komponenten erfolgt ausschließlich über HTTP(S)-Verbindungen.
Als Extension für das quelloffene Content Management System TYPO3 lässt sich Kitodo.Presentation nahtlos in bestehende TYPO3-Webseiten einbetten und kann auch sämtliche Funktionen des TYPO3-Frameworks nutzen. Dadurch ist eine Einbettung der Digitalen Sammlungen in die Homepage der Einrichtung oder auf Projektwebseiten ohne Medienbruch möglich.
Die Extension lässt sich per Composer installieren und bringt zahlreiche Frontend-Plugins sowie Backend-Module mit. Die Konfiguration erfolgt vollständig über das TYPO3-Backend. Beispiele für Funktionalitäten, die Kitodo.Presentation vom TYPO3-Framework nachnutzen kann, sind z. B. die Nutzerverwaltung und Zugriffssteuerung, die Lokalisierungsfunktionen für Mehrsprachigkeit, die TypoScript-Konfigurationssprache, das Backend für Administratoren und Redakteure etc.
In einer einzigen Installation von Kitodo.Presentation können beliebig viele Mandanten mit jeweils eigenen Design-Templates, Datenhaltung, Zugriffsrechten, Metadaten- und Index-Konfiguration verwaltet werden. Die Mandantenfähigkeit kann auch genutzt werden, um z. B. Projektportale für individuelle Zugänge zu ausgewählten Teilen einer Digitalen Bibliothek zu realisieren.
Die Trennung der Daten verschiedener Mandanten basiert auf dem Rechte- und Rollensystem von TYPO3. Alle Informationen eines Mandanten werden im Seitenbaum abgelegt und sind somit nur mit entsprechenden Zugriffsrechten sicht- und veränderbar. Eine physische Trennung der Datenhaltung geschieht jedoch nicht, und AdministratorInnen haben grundsätzlich Zugriff auf alle Daten.
Meist werden Images in verschiedenen Auflösungen vorberechnet (z. B. für Thumbnails und Faksimile-Ansichten) und dann statisch in den METS-Dateien und IIIF-Manifesten verlinkt. Kitodo.Presentation unterstützt zusätzlich die Verwendung von Image Servern. In diesem Fall müssen die verschiedenen Bildderivate nicht vorberechnet werden, sondern werden im Bedarfsfall dynamisch vom Image Server erzeugt. Kitodo.Presentation übernimmt dabei automatisch die Parametrisierung des Image Servers.
Kitodo.Presentation unterstützt die International Image Interoperability Framework (IIIF) Image API, das Internet Image Protocol (IIP) sowie den Zoomify-Standard. Die IIIF Image API wird aktuell bis Version 3.0 unterstützt.
Kitodo.Presentation, alle verwendeten Komponenten von Drittanbietern sowie jegliche benötigte Software-Infrastruktur sind quelloffen und können dauerhaft lizenzkostenfrei eingesetzt werden. Die Entwicklung von Kitodo.Presentation findet community-getrieben und transparent auf GitHub statt.
Kitodo.Presentation ist nicht nur quelloffen in dem Sinne, dass sein Code frei eingesehen und nachgenutzt werden kann. Der Quellcode folgt darüber hinaus strengen Style Guidelines, ist dokumentiert, und es gibt Werkzeuge und Prozesse, die eine Partizipation an der Entwicklung ermöglichen. Über den Trägerverein Kitodo e. V. wird zudem ein professionelles Release Management finanziert und organisiert.
Kitodo.Presentation bringt kein vorgegebenes Design mit, sondern lässt sich dank flexibel anpassbarer Templates beliebig selbst gestalten und fügt sich so perfekt in ein Corporate Design. Auch responsive und für mobile Endgeräte optimierte Designs sind dadurch möglich. Außerdem sind alle Funktionen in eigenständige Module gekapselt, so dass sie sich nicht nur auf einer Seite beliebig anordnen lassen, sondern auch auf mehrere Seiten verteilt werden können.
Jedes Frontend-Plugin verfügt über ein eigenes HTML-Template, über das die Ausgabe des Plugins gesteuert werden kann. Mehrere Instanzen desselben Plugins können dabei auch unterschiedliche Templates verwenden.
Durch das flexible Template-System und die Verwendung barrierearmer Technologien können digitale Sammlungen mit Kitodo.Presentation besonders zugänglich gestaltet werden.
Hohe Farbkontraste, die Unterstützung unterschiedlichster Eingabegeräte, aussagekräftige textuelle Alternativen zu bildlichen Informationen und semantisch bedeutsame Seitenstrukturen sind einfach realisierbar, aber auch Screenreader (z. B. für Volltexte) und weitere Technologien und komplexeren Maßnahmen lassen sich problemlos mit Kitodo.Presentation verbinden.
Kitodo.Presentation unterstützt sowohl die in den Praxisregeln „Digitalisierung“ der DFG empfohlenen Formatstandards (METS/MODS und METS/TEI) als auch die Standards des International Image Interoperability Frameworks (IIIF Presentation API). Auch eine Mischung beider Formate innerhalb derselben Digitalen Sammlung ist möglich.
Kitodo.Presentation unterstützt den Metadata Encoding and Transmission Standard (METS) der Library of Congress ab Version 1.7 sowie die International Image Interoperability Framework (IIIF) Presentation API aktuell bis Version 2.1. Digitalisate in diesen Containerformaten können indexiert und präsentiert werden. Lediglich die Kalenderfunktionen stehen derzeit nur für METS-Digitalisate zur Verfügung, da bislang kein entsprechender Kodierungsstandard in IIIF existiert.
Während als Containerformate METS und IIIF zur Verfügung stehen, sind für die Metadaten beliebige Formate über das Backend konfigurierbar. Es können sogar mehrere Formate parallel verwendet werden.
Die in METS oder IIIF eingebetteten Metadaten können in beliebigen XML- und JSON-Formaten vorliegen. Für die DFG-Standards MODS und TEI bringt Kitodo.Presentation bereits Konfigurationen mit, aber auch andere Formate (oder abweichende Mappings für MODS und TEI) lassen sich einfach konfigurieren.
Neben den Mappings für den Import von Metadaten kann auch deren Behandlung innerhalb der verschiedenen Funktionsmodule von Kitodo.Presentation über eine grafische Oberfläche individuell konfiguriert werden. Beispielsweise kann für jedes Feld festgelegt werden, ob es im Suchindex indexiert und gespeichert werden soll. In der Darstellung der Metadaten im Frontend kann man z. B. Personen, Körperschaften und Orte mit Normdaten verlinken oder von Kollektionsangaben auf weiterführende Projektwebseiten zu verlinken.
Es können Feldgewichtungen, Sortierkriterien, Standardwerte für unbelegte Felder, Tokenizer, mehrsprachige Feldnamen usw. konfiguriert werden. Für die Darstellung der Metadaten kann das volle Spektrum der TYPO3-Konfigurationssprache TypoScript verwendet werden.
Gemäß den Spezifikationen der Praxisregeln „Digitalisierung“ der DFG unterstützt Kitodo.Presentation auch die Präsentation von in METS kodierten Audio-Digitalisaten. Diese können analog zu den Bilddigitalisaten in Sammlungen verwaltet, digital abgespielt, mit Metadaten versehen und über ihre Track-Struktur navigiert werden. Selbst Digitalisate, die gleichzeitig Bilder und Audio enthalten (etwa digitalisierte CDs mit ihrem Booklet), können präsentiert werden.
Die dabei zum Einsatz kommende JavaScript-Komponente jPlayer ist prinzipiell auch in der Lage Videos abzuspielen, so dass auch dies in Kitodo.Presentation möglich ist. Allerdings fehlt es dafür bislang an einem Kodierungsstandard der DFG, so dass keine entsprechende Konfiguration mitgeliefert werden kann. Auch der IIIF-Standard unterstützt bislang keine AV-Medien, so dass dazu auf METS zurückgegriffen werden muss.
Kitodo.Presentation verfügt über eine integrierte OAI-PMH-Schnittstelle, über die Aggregatoren wie die Deutsche Digitale Bibliothek und das Archivportal-D, DFG-Standards wie der DFG-Viewer sowie die Bereitstellung der Digitalisate für die freie Nachnutzung bedient werden können.
Alle in Kitodo.Presentation vorhandenen Kollektionen können auch als Sets über die OAI-PMH-Schnittstelle repräsentiert werden, um z. B. einem Datenpartner das Abrufen der Digitalisate eines bestimmten Projekts oder Themas zu erleichtern.
Frisch installiert bringt Kitodo.Presentation bereits einige Standardkonfigurationen etwa für METS, MODS, ALTO, TEI und DublinCore mit. Diese Konfigurationen orientieren sich an den Praxisregeln „Digitalisierung“ der DFG, die wiederum auch von der Deutschen Digitalen Bibliothek, dem Archivportal-D und dem DFG-Viewer unterstützt werden. Zudem handelt es sich dabei um internationale Standards mit einer großen Verbreitung im europäischen und englischsprachigen Ausland.
Da Kitodo.Presentation bei Datenformaten und Schnittstellen konsequent auf internationale Standards setzt, kann es auch unabhängig von den anderen Komponenten der Kitodo-Familie eingesetzt und mit Lösungen anderer Anbieter kombiniert werden.
Kitodo.Presentation zeigt OCR-generierte Volltexte ebenso wie Transkriptionen an. Die Texte werden parallel zu den Bildern angezeigt, wobei beide bis auf Zeilenebene synchronisiert gehighlightet werden können.
Es wird der Layout- und Text-Kodierungsstandard Analyzed Layout and Text Object (ALTO) unterstützt. Für die synchronisierte Anzeige von Bild und Volltext sind zudem Wortkoordinaten notwendig.
Kitodo.Presentation erlaubt den stufenlosen Zoom und die stufenlose Rotation der Bilder. Die Bedienung kann mit Maus, Tastatur oder Touch-Gesten erfolgen.
Für diese Funktionalität wird die freie JavaScript-Komponente OpenLayers eingesetzt.
Kitodo.Presentation ermöglicht die dynamische Bildmanipulation. NutzerInnen können über Schieberegler Helligkeit, Kontrast, Sättigung sowie Färbung des angezeigten Digitalisats verändern und die Farben auf Knopfdruck invertieren. Alle Bildmanipulationen werden in Echtzeit im Browser berechnet und ermöglichen z. B. die Sichtbarmachung von Wasserzeichen oder schlecht lesbaren Marginalien.
Die Bildmanipulationen basieren auf der WebGL-Unterstützung moderner Browser und erfordern zudem Cross Origin Resource Sharing (CORS). Während die WebGL-Unterstützung in allen modernen Browsern seit mehreren Jahren verfügbar ist, muss CORS auf Seiten des die Bilder ausliefernden Servers aktiviert werden. Ist dies nicht möglich, kann ein in Kitodo.Presentation integrierter Proxy zur Bildauslieferung verwendet werden.
Paginierung und Strukturdaten werden in Kitodo.Presentation als digitale Inhaltsverzeichnisse angezeigt. NutzerInnen können darüber bequem innerhalb des Digitalisats navigieren und sehen auch beim Durchblättern des Werks stets, wo die aktuelle Seite innerhalb der Struktur des Werks verortet ist. Strukturelemente und bestimmte Seiten können gezielt angesprungen werden.
Die Darstellung der Inhaltsverzeichnisse erfolgt über die Menüfunktionen von TYPO3 und kann somit flexibel konfiguriert werden.
DFG-standardkonforme Digitalisate von Periodika wie Zeitungen, Konzertprogrammen oder Theaterzetteln werden in Kitodo.Presentation in übersichtlichen Kalendern dargestellt. So können NutzerInnen durch den Erscheinungsverlauf navigieren und einzelne Ausgaben direkt ansteuern.
Über die Warenkorb-Funktion können NutzerInnen ganze Digitalisate, Einzelseiten oder Strukturelemente (z. B. einzelne ausgewählte Kapitel) in einer persönlichen Liste sammeln. Diese kann anschließend im eigenen Profil gespeichert und heruntergeladen oder ausgedruckt werden.
Die notwendigen Nutzerkonten für die Profilfunktionen sind normale TYPO3-Frontend-Accounts. Auch für Authentifizierung und Autorisierung werden Funktionen des TYPO3-Frameworks verwendet.
Kitodo.Presentation verfügt über eine leistungsfähige, moderne Suchmaschine, die eine Suche über die Metadaten oder im Volltext der Digitalisate ermöglicht. Es steht eine konfigurierbare erweiterte Suchmaske zur Verfügung, und die Suche kann auf bestimmte Kollektionen und einzelne Digitalisate eingeschränkt werden. Über beliebig konfigurierbare Facetten lassen sich die Suchergebnisse weiter filtern. Selbstverständlich werden auch Suchoperatoren wie UND/ODER-Verknüpfungen, negative Suchen, Platzhalter etc. unterstützt.
Kitodo.Presentation verwendet die quelloffene Suchmaschine Apache Solr, die über das ebenfalls freie Framework Solarium angebunden wird. Die Indexierung der Metadaten kann frei konfiguriert werden (Auswahl der durchsuchbaren Felder, Gewichtung der Felder, Tokenizer, Sortierkriterien, etc.). Ein bereits vorhandener Suchindex kann über eine SRU-Schnittstelle angebunden und so in Kitodo.Presentation nachgenutzt werden.
Ob der Inhalt einer Kollektion oder das Ergebnis einer Suchanfrage dargestellt werden soll: Kitodo.Presentation bietet in beiden Fällen eine funktionale Listenansicht der enthaltenen bzw. gefundenen Objekte. Dabei können unselbständige Werke und Einzeltreffer innerhalb eines Werks hierarchisch unter ihrer jeweiligen Überordnung gruppiert werden, so dass sich eine übersichtliche zweistufige Liste ergibt. Die Elemente der Liste können nach beliebigen Kriterien sortiert und die für jedes Objekt anzuzeigenden Metadaten frei definiert werden. U. a. gibt es die Möglichkeit, Vorschaubilder und Textauszüge anzuzeigen.
In den METS- und IIIF-Dateien referenzierte Bildderivate wie PDF-Dateien oder hochauflösende Master-Scans können mit Kitodo.Presentation zum Download angeboten werden. Die herunterladbaren Varianten sind dabei konfigurierbar.
Neben der Organisation der Digitalisate in „echten“ bibliografischen und archivischen Sammlungen, die in den Metadaten hinterlegt sind, erlaubt Kitodo.Presentation auch das Anlegen von virtuellen Kollektionen. Dazu können Digitalisate durch manuelle Auswahl zu einer Kollektion zusammengefasst werden, oder es kann eine Suchanfrage hinterlegt werden, deren Ergebnismenge dann eine dynamische Kollektion bildet. Alle Sammlungen können mit Beschreibungstexten versehen sowie einzeln durchsucht und präsentiert werden.
Für die Beschreibung der Sammlungen wird der TYPO3-eigene WYSIWYG-Editor verwendet, so dass alle Möglichkeiten zur Verfügung stehen, die RedakteurInnen auch auf regulären Inhaltsseiten nutzen können. Dynamische Kollektionen können auch zu rein administrativen Zwecken angelegt werden und müssen nicht veröffentlicht werden.
Durch das Anlegen von virtuellen und dynamischen Kollektionen, die individuelle Beschreibung dieser Kollektionen mit Hilfe eines modernen Web-Editors und die Einbettung dieser Kollektionen in reguläre Webseiten können mit wenig Aufwand virtuelle Ausstellungen erstellt werden.
Die Erstellung virtueller Ausstellungen ist ein Paradebeispiel für die Vorteile der Integration mit TYPO3, da so Funktionen von Kitodo.Presentation direkt mit CMS-Funktionalität kombiniert werden können.
Mit Hilfe eines einfach zu erstellenden Resolver-Skripts kann Kitodo.Presentation zur Zitation von Digitalisaten Permalinks erzeugen und anzeigen. Außerdem unterstützt Kitodo.Presentation die Verwendung von URNs, DOIs oder anderen Identifiern zur persistenten Adressierung von Digitalisaten.
Die URN muss zwar bereits im Rahmen der Digitalisierung (z. B. in Kitodo.Production) vergeben werden, die Registrierung und damit Aktivierung der URN kann jedoch automatisiert bei Publikation des Digitalisats über die OAI-PMH-Schnittstelle von Kitodo.Presentation erfolgen.